Schloss Blutenburg
Im Stadtviertel Obermenzing, im westlichen Teil von München, ist das ehemalige Jagdschloss Blumenberg zu finden.
Die Würmer umfließt das Bauwerk aus der Spätgotik sowie die dazugehörige Schlosskapelle. Im Schloss selbst befindet sich die Internationale Jugendbibliothek sowie der Sitz der Erich Kästner Gesellschaft. Von der Internationalen Jugendbibliothek wurden in den Räumlichkeiten des Schlosses verschiedene Museen, sogenannte Lesemuseen eingerichtet. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhundert konnte man vom Schloss Blutenburg zum Schloss Nymphenburg herüber schauen. Inzwischen ist diese Sichtachse durch Baumwuchs behindert, es ist jedoch geplant, diese wieder herzustellen.
Woher stammt der Name Blutenburg? Er hat nichts mit Blut zu tun, und auch nicht mit einer Blütenburg. Wahrscheinlicher ist die Bedeutung „bluten“ im Sinne von ökonomischem Schmerz. Denn die Errichtung des Schlosses wird die Bauherren Herzog Albrecht III. und seinen Sohn Sigismund tatsächlich „bluten“ gelassen haben. Für die Errichtung wurden die besten Baumeister seiner Zeit engagiert: Ganghofer und Polack.
Der Ursprung der Burg ist eine Wasserburg aus dem 13. Jahrhundert. Im Jahre 1981 wurden Reste eines Wohnturmes freigelegt, der sich im Kern der Burg befunden hatte.
Der spätere Herzog Albrecht III. ließ diese ursprüngliche Burg in den Jahren zwischen 1431 und 1440 zu seinem Landsitz umgestalten.
Angeblich wurde die Burg im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) zerstört, dies lässt sich durch die moderne Forschung jedoch nicht bestätigen.
Die gesamte Schlossanlage findet wiederholt Erwähnung in der kunsthistorischen Literatur. Interessanterweise wird auch immer wieder versucht, durch Interpretation der Gestaltung des inneren Raumbildes auf Beweggründe der Bauherren von Areal und Schlosskapelle schließen zu können.
Wie erwähnt, umfließt die Würm das Schloss im Westen. Im Osten finden sich Weiher, sodass die Burg auf einer Insel steht. Die weitläufige Vorburg sowie das ältere Hauptschloss mit dem Herrenhaus aus dem 15./16. Jahrhundert bilden die Anlage.
Die Struktur des Schlosses Blutenburg
Durch den Torturm von 1430 kann man das äußere Schloss im Norden betreten. Um das Jahr 1980 wurde der Torturm mit einem Pyramidendach bedacht. Im Westen finden sich die Schlosskapelle sowie der Pfortenbau aus dem Jahre 1431. Im Jahre 1529 wurde westlich der Kapelle der Alte Saalbau als Prinzenstall errichtet und weist nach Süden. Der Wehrgang wird von fünf Arkadenbögen getragen und stellt die Verbindung zum Herrenhaus her. Richtung Osten findet sich der Neue Saalbau, direkt gegenüber vom Alten Saalbau. Dieser wurde im Jahre 1456 ursprünglich als Ökonomiegebäude errichtet. Außer der eingeschossigen Schlossschänke verfügen alle anderen Gebäude in der Vorburg über zwei Geschosse. Die Jugendbibliothek befindet sich in den unterirdischen Magazinräumen und umfasst etwa 500.000 Bände.
Ab dem Jahr 1437 wurde das Herrenhaus in Form eines Turmes errichtet. Um das Jahr 1530 erfuhr es eine Erweiterung und eine Ergänzung um ein drittes Geschoss. In Richtung der Vorburg gen Norden geschah nach dem Jahr 1676 eine nochmalige Erweiterung. So entstand schließlich eine Rechteckanlage. Das Herrenhaus zeichnet sich durch ein hohes Walmdach aus. Zudem ist es auf drei Seiten von der ehemaligen Befestigung umgeben. Die Bewehrung der Ecken des Inneren Schlosses wird durch vier Türme mit geschweiften Spitzhelmen gebildet. Bereits seit dem Umbau im 17. Jahrhundert war die Anlage jedoch nicht mehr verteidigungsfähig, da der Wehrcharakter des Baus deutlich reduziert worden war.
Wenden wir uns nun gen Nord-Osten, zum Olympiapark. Dazu biegen wir vom Feldweg nach rechts auf die Verdistraße ab, dann weiter auf Amalienburgstraße, dann links abbiegen auf die Dall’Armistraße, dann weiter auf Nederlinger Platz, dann links und rechts abbiegen, dann rechts auf Waisenhausstraße abbiegen, dann links auf Hohenlohestraße, dann leicht links auf Willi-Gebhardt-Ufer.