Nymphenburger Schloss

Über Jahrhunderte hinweg residierten im Schloss Nymphenburg den Sommer über die Wittelsbacher. Dieser Herrscherfamilie besitzt immer noch in einigen der Gebäude das Wohnrecht. Es verfügt über einen 180 Hektar großen Park. Zu finden ist das Schloss im Münchner Westen im Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg. Das gesamte Ensemble besteht aus dem Schlosspark, dem Schlossrondell und den vier Parkburgen. Das Schloss wird von zahlreichen Besuchern bewundert und wird zu den großen Königsschlössern Europas gezählt. Selbst Schloss Versailles wird von der Spannweite, der Nord-Süd-Achse, des Schlosses Nymphenburg mit 632 Metern übertroffen.

Besucher können es über das Schlossrondell hinweg über die nahezu gesamte Länge zu betrachten. Nicht nur die Bedeutung in kunsthistorischer Sicht ist bemerkenswert, sondern auch die noch im Original erhaltenen sehr leistungsstarken Fontänewerke. Im Nordflügel des Schlosses ist das älteste Pumpwerk Europas anzutreffen, das heute noch in Betrieb ist. Es betreibt seit dem Jahre 1807/08 die große Fontäne vor dem Schloss, und gilt damit als hervorragendes Beispiel für Ingenieurskunst.

Das Schloss war zum Zeitpunkt seiner Erbauung ab dem Jahre 1664 als Lustschloss nach der Art von italienischen Landvillen konzipiert. Die Erweiterung zur barocken Schlossanlage erfolgte erst später durch Max Emanuel.

Die Grundsteinlegung zur Erweiterung erfolgte im Jahre 1701 auf Wunsch Max II. Emanuels, wobei die Arbeiten erst ab dem Jahre 1716 in größerem Umfang wieder aufgenommen wurden. Ab diesem Zeitpunkt ist auch die Entstehung der Parkburgen zu verorten.

Nach Ende der Monarchie durch die Revolution 1918 wurde Nymphenburg schließlich von der Krongutverwaltung verwaltet, später ging es in das bayerische Staatseigentum über. Das Oberhaupt des Hauses Wittelsbach übt das begrenzte Wohnrecht aus, das den Wittelsbacher erhalten geblieben ist. Derzeit handelt es sich dabei um den Herzog Franz von Bayern.

Das Schloss Nymphenburg zur Zeit des Zweiten Weltkriegs

Das Hauptschloss und die Amalienburg wurden während des Zweiten Weltkrieges mit einem Tarnanstrich versehen, um es vor Fliegerangriffen zu schützen. Teile des Mittelkanals wurden abgedeckt sowie die großen Wegflächen dunkel belegt. Auch die Wasserbassins auf der Seite des Schlosses zur Stadt hin wurden später aufgefüllt. Zwei unterirdische Bunker wurden in den Rasenflächen angelegt, ebenso wurde ein weiterer Bunke östlich des Eisernen Hauses erbaut, welcher bis heute erhalten geblieben ist.

Das Schlossareal überstand den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet. Die Klosterkirche, die von den Nationalsozialisten zum Lesesaal des Deutschen Jagdmuseums umfunktioniert worden war, wurde allerdings durch Bombenabwürfe im Jahre 1944 zerstört. Auch am Vorplatz des Schlosses war es zu Schäden gekommen.

Nachdem der Krieg vorüber war, wurden die Schäden Schritt für Schritt beseitigt. Ein Teil der Grünanlagen vor dem Schloss war Standort eines großen Zeltlazaretts. Im Jahre 1952 schließlich wurde das Marstallmuseum eröffnet, das auch heute noch besucht werden kann. Nicht selten wurde das Schloss als Filmkulisse verwendet. Die olympischen Wettbewerbe im Dressurreiten wurden im Jahre 1972 vor der Kulisse des Schlosses abgehalten. In einem neugebauten Anbau findet sich das Museum Mensch und Natur, das 1990 eingeweiht wurde.

Zur Zeit der Erbauung des Schlosses wurde ein kleiner Garten im italienischen Stil angelegt. Später dann, von 1701 bis 1704, kamen Erweiterungen und Veränderungen im französischen Barockstil dazu. 1804 begann man mit der Schaffung eines Landschaftsparkes, der weitläufig und nach englischem Vorbild gestaltet wurde. Nördlich des Schlossparks findet sich ein Waldgebiet, das Kapuzinerhölzl und Hartmannshofer Wald umschließt.

Folgen Sie uns nun auf unserer kleinen Rundreise durch München zum Tierpark Hellabrunn. Hierzu bewegen wir uns nach Osten auf die Hirschgartenallee, dann weiter auf die Schloßschmidstraße, rechts auf die Friedenheimer Brücke, weiter auf die Elsenheimerstraße, dann weiter auf Hansastraße, später rechts auf die Ganghoferstraße, links auf die Baumgartnerstraße, rechts auf die Pfeuferstraße, weiter auf Plinganserstraße, später rechts auf die Thalkirchner Straße, weiter auf Pognerstraße und Tierparkstraße, und dann rechts abbiegen zum Tierpark Hellabrunn.