Neues Rathaus

Im Neuen Rathaus direkt am Marienplatz befindet sich der Sitz des Stadtrates, des Oberbürgermeisters sowie der Hauptsitz der Münchner Stadtverwaltung. Die Erbauung des Rathauses fand in drei Abschnitten in den Jahren 1867 bis 1909 durch Georg von Hauberrisser statt, welche im neugotischen Stil erfolgte.

Das Alte Rathaus, ebenfalls am Marienplatz gelegen, war zu klein geworden, so dass man einen Neubau beschloss. Die Wahl fiel auf einen neugotischen Stil, um an die bürgerliche Hochblüte während der Gotik zu erinnern. Damit wurde ein deutlicher Gegenakzent zu den Bauten des Königshauses gesetzt. Bei der Gestaltung des Rathausturmes ortientierte sich Hauberrisser, der mit seinem Entwurf einen Ideenwettbewerb gewonnen hatte, am Brüsseler Rathausturm.

Während der Luftangriffe auf München im Jahre 1944 wurde das Rathaus nur leicht beschädigt, trotzdem wurde es nach dem Krieg umgebaut.

Der Oberbürgermeister Münchens hat hier seinen Sitz, ebenso der Stadtrat, der über einen eigenen Sitzungssaal verfügt. Im Rathaus findet sich der neugotische Bibliothekssaal, der sich durch reiche Verschmückung auszeichnet. Dieser Saal wurde für die Juristische Bibliothek des Rates errichtet. Noch heute befindet sich hier eine der Öffentlichkeit offenen juristischen Fachbibliothek, die von der Münchner Stadtbibliothek verwaltet wird.

Im Zentrum des Geschehens befindet sich das Neue Rathaus zudem, wenn dort Empfänge und Ehrungen erfolgreicher Münchner Mannschaften und Sportler stattfinden.

Der Turm des Rathauses verfügt über eine Aussichtsgalerie, die sich mit einem Lift erreichen lässt. Sie befindet sich über dem Glockenspiel, unterhalb der Spitze. Richtung Süden hat man von hier, natürlich klares Wetter vorausgesetzt, einen hervorragenden Blick auf die Alpen, die Heilig-Geist-Kirche, den Alten Peter, das Alte Rathaus sowie den Marienplatz. Im Westen zeigen sich St.-Pauls-Kirche und Frauenkirche, im Norden sind Olympiaturm und Theatinerkirche zu sehen.

Das Glockenspiel des Neuen Rathauses

Täglich um elf und zwölf Uhr erklingt das Glockenspiel mit 43 Glocken, in den Monaten März bis Oktober zusätzlich um 17 Uhr. Insgesamt weisen die Glocken ein Gewicht von 7.000 Kilogramm auf, wobei die kleinste 10 Kilogramm wiegt, die größte hingegen 1.300 Kilogramm.

Die 32 Figuren des Glockenspiels präsentieren verschieden Motive aus der Sage und Geschichte Münchens. Hierbei fällt vor allem der Schäfflertanz auf, der auf der unteren Etage gezeigt wird. Dieser erinnert an die überstandene Pest in den Jahren von 1515 bis 1517. Es heißt, dass die Schäffler mit ihrer bunten Kleidung und mit Musizieren und Tanz die verängstigten Bürger wieder nach draußen gelockt haben, als sich aus Angst vor der Seuche niemand mehr vor die Türe getraut hatte.

Georg von Hauberrisser hatte die Idee zum Glockenspiel gehabt. Die Umsetzung zog erhebliche Kosten mit sich. Für die 43 Glocken alleine wurden bereits 154.000 Goldmark fällig. Im Jahre 1908 wurde das Glockenspiel fertiggestellt, allerdings erst im Februar 1909 in Betrieb genommen, da der Klang der Glocken zunächst nicht zufriedenstellend war. In den Jahren 2006 und 2007 wurden im Rahmen der Turmfassaden-Instandsetzung sämtliche Glocken einer Reinigung und Aufarbeitung unterzogen. Sämtliche Züge, Federn und sonstigen wichtigen Teile erfuhren eine Erneuerung. Zudem erhielt der Glockenstuhl eine Aufhängung aus Edelstahl. Für die Restaurierung wurden eine Dreiviertelmillion Euro fällig, die größtenteils von der Bürgerschaft Münchens aufgebracht wurde.

Zu hören sind vier verschiedene Melodien, die von sechs verschiedenen Walzen im Wechsel hervorgebracht werden.

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